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  • AutorenbildAlana

Leb wohl, großer Freund!

Aktualisiert: 3. Apr. 2020

Es ist was komisches passiert: Mein Freund Shakty ist über die Regenbogenbrücke gegangen...


Dass er sehr alt war, das wusste ich ja schon immer. Das war mir ja schon als Baby aufgefallen, als er mich bei meiner Mama besucht hatte. Denn genau das fand ich so süß an ihm: So ein großer, "gefährlicher" Mali, der aber in Wirklichkeit ein total knuddeliger Opi war.


Die ersten Wochen bei meiner neuen Familie hat er mir so einiges beigebracht, mit ihm an meiner Seite fühlte ich mich total sicher, immer und überall. Wo er war, war ich auch zu finden, schnüffelte am selben Grasbüschel, tapste in seinen Pfotenabdrücken hinter ihm her.



Zwar wurde ich bald mutiger und weil ich ja auch flotter unterwegs war, sauste ich auch mal voraus oder um ihn rum, aber ich wusste ja auch, dass er immer in der Nähe war und auf mich aufpasste.

Im Garten lagen wir oft Seite an Seite auf unseren Kissen oder im Gras in der Sonne.

Und nach einiger Zeit durfte ich sogar mit ihm auf der Couch kuscheln, das war sooooo schön!


Shakty hatte mir auch erzählt, dass er nicht immer schon so wackelig war. Vor drei Jahren war er schwer krank gewesen, war für ein paar Tage komplett gelähmt. Kaum einer mehr hatte an ihn geglaubt, doch zusammen mit unserer Familie und vor allem Frauchen hatte er es geschafft, wieder auf die Pfoten zu kommen. Er muss unglaublich mutig und tapfer gewesen sein und viel mit Frauchen trainiert haben. Tatsächlich hatten die beiden es geschafft, dass er trotz seiner 12 Jahre wieder so fit wurde, dass er wieder Wanderungen bis zu gut einer Stunde mitmachen konnte!

Da unsere Familie ja sehr gerne und viel draußen unterwegs ist, hatte er einen "Hundewagen" bekommen. Immer, wenn er dann auf langen Wanderungen zu müde war, durfte er einsteigen und sich kutschieren lassen, bis er wieder ein Stückchen laufen wollte. Toll, oder?


Mit diesem Wagen hatte ich auch schon mitfahren dürfen in unserem Urlaub, als ich noch nicht so viel laufen durfte. Er war dann unten drin und ich konnte mit meiner Tasche auf dem Dach sitzen.

Sehr lustig, wie doof die Leute da geguckt haben! Naja, ist ja schon seltsam, wenn so ein stattlicher Hund durch die Gegend gefahren wird. Aber besser, als auf dem Abstellgleis viel allein Zuhause warten zu müssen, oder? Er hatte doch so einen Spaß daran, immer noch mit seiner Familie unterwegs sein zu können.


Ich habe ihn und Frauchen so bewundert, wie die zusammen gehalten haben! Shakty wusste, dass er sich voll und ganz auf Frauchen verlassen kann und sie wusste auch immer genau, wann er was brauchte. So ein eingespieltes Team, toll!


Doch vor zwei, drei Wochen merkte ich, dass er sich veränderte. Er wollte weniger aufstehen, wurde wackeliger, noch nicht viel, aber irgendwas war anders. Auch Frauchen guckte oft sehr sorgenvoll, ich hab auch oft gemerkt, dass sie manchmal weinte, auch wenn sie versucht hat, es zu verstecken.


Sie hat extra viel Zeit mit uns verbracht, viel mit uns auf der Couch gekuschelt, immer versucht, dass er noch ein bisschen Spaß hat. Auch ich habe versucht, ihn aufzumuntern, habe ihm Spielzeug hingelegt oder das "Handtuch-zieh-Spiel" mit ihm gespielt. Selbst im Liegen war er da noch stärker als ich, Menno!


Vor ein paar Tagen dann wurden die Veränderungen aber mehr, auch bemerkte meine feine Hundenase, dass er irgendwie anders roch. Morgens beim Aufstehen begrüßte ich nun nicht mehr zuerst mein Frauchen, sondern flitzte zu Shaty um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Tapfer, wie er nunmal war, hat er aber immer versucht, mich und vor allem Frauchen zu beruhigen.

Allerdings wollte er immer weniger fressen. Mein Shakty, der mir immer Predigten gehalten hat, dass man fleißig essen muss! Oh weia!!


Unsere Menschen haben auch gemerkt, dass es Shakty nicht gut ging. Zwar versuchte er immer, das zu verstecken, für Frauchen der tapfere Mali zu bleiben, weiter zu spielen und mit Gassi zu wollen, aber sie ließ sich nicht mehr täuschen.


Eines nachmittags hat er ihr dann aber deutlich gezeigt, dass er bald nicht mehr kann, hat sie an seinen Augen sehen lassen, was mit ihm los ist und hat seinen Kopf an sie gedrückt. Da wusste sie, es ist Zeit...


Abends, als er gemütlich auf der Couch lag, haben sich alle, Frauchen, Herrchen und die Kinder, um ihn versammelt. Unsere Tierärztin kam dann und gemeinsam haben sie ihn auf seinem Weg über den Regenbogen begleitet.


So traurig wir alle waren, so viel wie die Menschen geweint haben, so schön war es doch, gemeinsam Abschied nehmen zu können. Er durfte gehen, bevor es ihm richtig schlecht ging, und er war nicht allein.


Wenn ich sehe, wie traurig meine Menschen sind, wie er vor allem meinem Frauchen so wahnsinnig fehlt, zeigt mir das doch andererseits, dass ich bei diesen Menschen gut aufgehoben bin. Sie werden auch auf mich immer aufpassen, ich werde mich auf sie immer verlassen können.

Und ich tue mein Bestes, sie wieder zum Lachen zu bringen.


Leb wohl, mein großer Freund! Ich werd dich nie vergessen, du wirst immer mein Vorbild bleiben! Und irgendwann, am anderen Ende des Regenbogen, können wir endlich mal um die Wette flitzen!!!



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