Hinter dem 9. Türchen des Adventskalenders wartete heute etwas ganz Besonderes:
Die Leiterin des Therapiehundezentrums sollte zur großen Abschlusspräsentation zu mir an die Schule und für eine Schulstunde lang in meine Klasse kommen.
Und auch, wenn man das bei mir Prüfungspaniker gar nicht glauben mag: Ich war Null aufgeregt!
Die Arbeit mit den Kindern ist das, was Alana so richtig Spaß macht und sie fühlt sich in der Klasse wohl. Zudem habe ich eine wirklich tolle Klasse, auf deren Mitarbeit ich zählen kann, erst Recht, wenn es um die Prüfung des geliebten Klassenhundes geht. Und Schneeregen gibt es in der Schule auch nicht - also was sollte schon schief gehen?
Richtig, nichts, gar nichts ging schief!
Die Klasse war so eifrig, alle Kinder benahmen sich vorbildlichst, wollten sie doch ihren Hund so gut wie möglich dastehen lassen. Man hätte teilweise eine Stecknadel fallen hören können, man hatte streckenweise den Eindruck, die Kids halten die Luft an, um Alana bloß nicht im falschen Moment von ihren Aufgaben abzulenken. Auch waren wirklich alle Kinder aufmerksam und eifrig bei der Sache. Selbst das schüchternste Mädchen der Klasse traute sich, mit Alana was zu arbeiten und natürlich haben die beiden ihre Aufgabe gut gemeistert.
Nach einer kurzen Begrüßung und der Einführungsphase, in der die Kinder zeigen konnten, dass sie echte Profis sind und die Hunderegeln abgefragt wurden, starteten wir zunächst mit einer Bewegungsphase. Alana drehte hierfür unter Anleitung eines Kindes das Glücksrad.
Die angezeigte Übung wurde dann zum einen von der Klasse durchgeführt, zum anderen von Alana und mir vorgeführt. So musste sich Alana recken und strecken, im Kreis drehen, Pfötchen geben, guguck machen und Huckepack springen.
Anschließend ging es dann mit dem Fach Deutsch weiter. Hier sollte Alana kleine Stoffsäckchen apportieren, in denen weihnachtliche Gegenstände versteckt waren. Aufgabe der Kinder war es dann, das dazu passende Verb zu erraten und an die Tafel zu schreiben.
Diese Aufgabe liebt Alana mit am meisten und einige Kollegen sind überzeugt davon, dass sie die Farbe der Säckchen erkennt und diese gezielt danach auswählt, so eifrig und zielgerichtet wie sie diese aussucht. Nun ja, wer weiß, vielleicht hat Alana ja tatsächlich so ihre Lieblingsfarben.
Nachdem alle 7 Säckchen gebracht worden waren, wartete im Flur noch Alanas Körbchen mit weiteren Weihnachtsgegenständen. Auch dieses wurde freudig gebracht, wenn auch die Landung etwas arg schwungvoll wurde:
Zuletzt mussten die Kinder die Worte in ihr Heft übernehmen und Alana hatte Freizeit - schließlich sollte auch gezeigt werden, dass der Hund, wenn er gerade "nicht gebraucht" wird, nicht stört, Pausen nutzen und zur Ruhe kommen kann.
Erst machte Alana es sich auf ihrem Kissen neben dem Pult gemütlich und beobachtet eine Weile die Klasse, bevor sie sich dann zu einem Nickerchen in ihre Box zurück zog. Ganz von allein, denn ich ging durch die Klasse, um die Kinder zu unterstützen.
Schließlich war es Zeit für die Frühstückspause, ein Mädchen erinnerte die Klasse ganz gewissenhaft daran, die Schulränzen geschlossen und die Brotboxen außer Hundenasenreichweite zu halten.
Als die Kinder in die Hofpause gingen, stand die Reflexion der Abschlusspräsentation an.
Und was soll ich sagen? Ohne aufschneiden zu wollen (ich? mit diesem Hund? nnniiiiiieeeee nicht ;-)) kann ich ganz ehrlich sagen, dass Alana in jedem Bereich des Evaluationsbogens nur mit Bestnoten beurteilt wurde!
Einmal mehr bin ich unglaublich stolz auf mein Mädchen und so glücklich, diesen wundervollen Hund an meiner Seite zu haben!
Ein ganz besonders "Zuckerl" war dann noch, als die Leiterin des Therapiehundezentrums die besondere Beziehung von Alana und mir hervorhob und sehr berührt davon war: "Solche Teams wie euch beide, die ständig in solch engem Austausch stehen, die sich gegenseitig so sehr im Blick haben, sieht man selten." Auch, wenn ich diese Bindung tagtäglich spüren darf und mir immer bewusst bin, wie besonders das ist, macht es doch stolz und glücklich, wenn das jemand "vom Fach" dann extra so betont!
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